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Ölstory Nockenwelle

Suzuki, SV1000, 21000 Km...

Suzuki SV1000
Suzuki SV1000

...jede Inspektion im Heft vom Suzuki-Händler abgestempelt, bis auf die Letzte. Bei 18000 Km hat der Kunde mit feinstem Motoröl eines bekannten Grossisten (Hausmarke) seinen Ölwechsel selbst erledigt.
Mit knapp 21000 Km ging das Motorrad (bei ca. 30 Km/h) zu Boden und wurde danach durch was Neues ersetzt, die SV1000 blieb bei mir stehen.

3 Tage später kam ein Bekannter die Tür rein und schaute sich um. Als er seine Wünsche äußerte und ich ihm daraufhin besagte SV zeigte, war er begeistert. Die Reparaturen wolle er selbst machen, ich solle ihm nur die Verkleidungsteile und den Lenkerstummel besorgen.

Eine Woche später kam er wieder und klagte über ein lautes mechanisches Geräusch im hinteren Zylinderkopf, er könne aber keinen Fehler finden.
Ok, das Gerät in die Werkstatt, Geräusch lokalisiert (Nockenwellenbereich), Nockenwellen ausgebaut und Lagerstellen im Kopf und an der Welle vermessen. Es gab weder Verschleißspuren noch übermäßige Lagerspiele, welche das Geräusch rechtfertigten. Also alles wieder zusammen (natürlich Lagerböckchen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen) Öldruckmanometer angeschlossen und Neustart des Motors.
Zunächst war er auch schön ruhig, alle Geräusche normal und Öldruck im Soll. Erst als die Öltemperatur 95° erreichte, begann das Geklopfe erneut wobei der Öldruck noch immer genau im Soll lag.
Nach kurzer Überlegung befahl ich meinen Jungs einen Ölwechsel (mit Motul 5100) und erneutem Test durchzuführen. Nach 20 Minuten (Öltemperatur mittlerweile 115°C) schickte ich den erfahrensten Mechaniker auf die Strecke (ich selbst hatte mit Kundschaft zu tun). Als er nach 45 Minuten zurück kam und das Geräusch noch immer nicht auftauchte, wurde das Motorrad als geheilt entlassen.
Mein bekannter hat die SV noch einige Jahre gefahren (und der war nie langsam unterwegs), Defekte oder unnatürliche Geräusche traten keine auf.
Allerdings kippte er auch nur noch das von mir empfohlene Öl rein.