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die Firma

SAARBIKE

rund 40 Jahre Werkstatterfahrung garantieren einiges an Know How.
Meine Zielsetzung ist ganz einfach:

Kunden und Motorräder aller Couleur in Punkto Technik möglichst umfassend bedienen.

Das Motorrad...

...hat für die wenigsten ihrer Besitzer bloß die Daseinsberechtigung als reines Transportmittel. In der Regel spielen da weit mehr emotionale Impulse mit, die sich mit Worten wie "Freizeit-, Sportgerät", "Frauenersatz (oder Männerersatz ;-)", "Objekt der Begierde", "Vehikel zur Selbstdarstellung" oder "Ausdruck eines Lebensgefühls" umschreiben lassen.
So wichtig wie die Emotionalien des Besitzers für ihn sind, wird dessen Fahrmaschine von uns genommen.

Dabei spielen Hersteller, Hubraum, Leistung und Alter des Geräts keine Rolle.
Eine 850er Norton oder 250er Benelli aus den 70ern wird nicht weniger pfleglich behandelt als eine GSXR1000 oder ZX10R von 2022
Mit Hilfe unseres Leistungsprüfstandes werden die Motorräder auf Drehmoment- und Leistungsschwächen geprüft und auf eine homogene Leistungsentfaltung hin abgestimmt.

Früher war alles besser...

Das höre ich immer wieder und muss sagen: Zumindest wurde früher mehr Motorrad gefahren.

Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre kam eine Jahresfahrleistung von weniger als 5000 Km eher selten vor. Die meisten der damaligen Kunden haben locker 10-20 TKm geschafft. Sogar ich selbst kann mich noch erinnern, 8 Satz Reifen in einer Saison verfahren (was 35000-40000 Km entspach) und mindestens jedes 2. Jahr meinem Wasserbüffel neue Kolben spendiert zu haben. Ich komme bloß nicht mehr dahinter, wo ich die Zeit dafür hernahm.
Heute kommen Kunden und ihre Motorräder oft nur jedes 2. Jahr zur Inspektion (was natürlich auch an den teils längeren Serviceintervallen liegt), manche Reifen werden nur wegen des Alters erneuert, die Anzahl der Mechaniker in der Werkstatt ist stark gesunken (manchmal gibt es nur noch einen einzigen), Motorinstandsetzung und Tuning werden weder beauftragt noch angeboten.
Lediglich die Oldtimer- und Klassik-Szene verzeichnet einen Aufwärtstrend. Ein Hoch auf Moto Guzzi, Z1000, Bol D'Or, Wasserbüffel, XS1100 und alle Anderen aus dieser Zeit.

Seit langen Jahren sinken die Absatzzahlen, Motorradwerkstätten schliessen und die Mechaniker können von ihrem Gehalt kaum sich selbst, geschweige denn ihre Familie ernähren. Es geht Bergab.
Auch an mir geht das nicht vorbei. 1997 beschlossen und zum 31.12. 1999 ausgeführt, hatte ich mit Blick auf die kommenden Veränderungen (zB. die Grubenschließungen hier im Saarland) meine Vollselbständigkeit aufgegeben. Seit damals arbeitete ich als Angestellter, führe ich ein kleines "Einzelunternehmen" im Nebenerwerb. Natürlich mit der unverzichtbaren Unterstützung der besten Ehefrau von allen, welche mir bei verhasstem Papierkram und Versorgung meiner selbst behilflich ist.
Bis Corona-Beginn arbeitete ich während der Woche noch immer in meinem Beruf (Werkstattleiter, Mechaniker an der Hebebühne, Trottel für alles mögliche - je nach Herrschaftswunsch). So blieb ich also zumindest bis dahin "up to date".
Heute, finde ich keine Anstellung mehr (wer will denn noch einen alten, weißen Mann einstellen?) und "performe die one-man-show" in meiner winzigen Werkstatt und befasse mich dort mit (fast) allem, was in den "Vertragswerkstätten" nicht gewollt wird. Und noch immer macht mir dieser Beruf Spaß ...

Also: JEIN.

Früher war alles billiger

Jein!

Japanische Ersatzteile waren damals schon unverschämt teuer. Ich erinnere mich noch gut an einen Lichtmaschinenrotor einer Honda, welcher seine Magnete verlor und den Stator gleich mit in den Tod riss. Damals eine Summe von 980 DM für die beiden Teile. Und erzähl mir nun keiner, dass der heute nur 500 Euro kostet; nee, es sind (Stand 2012) 996 €, falls überhaupt noch aufzutreiben. Du kannst davon ausgehen, dass sich bloß das Zeichen hinter der Zahl von DM in Euro geändert hat.

Aber immerhin ist die Versicherung für ein Motorrad heutzutage derart günstig, dass man sich mehrere (Standuhren?) leisten kann. Als ich meine Motorrad-"Karriere" begann, zahlte ich für eine 250er RD 1200 Mark im Jahr an die Assekuranz. Das war damals Ende der 70er für viele ein Monatslohn im Jahr nur für die Haftpflichtversicherung. Heute bezahle ich für meine 1000er nichteinmal einen Hunderter im Jahr. Meine Peugeot 103 von 1974 für die kurzen Wege ist teurer.

Elektrik

Die "Kabelage" vieler Klassiker hat nun auch schon 40 Jahre und mehr auf dem Buckel. Zündfunken lau, der Scheinwerfer taugt kaum als Positionslampe, die Batterie überlebt keine 2 Jahre und ein paar Heimwerker haben auch schon mit lustigen Verbinderlis' aus dem Baumarkt Kabel "connected", welche eigentlich nicht zusammen gehören.
Die Oxidation der Kabel im Inneren durch Alter, Überlastung und Feuchtigkeit, sowie ausgeleierte, angegammelte Steckverbinder und Schalter liefern von den 12,8V der Batterie nur noch 9V an die Zündspule, welche damit nicht mehr sehr viel anfangen kann. Mit ein paar neuen Steckern alleine ist dann auch nix mehr auszurichten.
Für ältere, alte und sehr alte Motorräder oder Umbauten/Racing, deren elektrische Anlage nicht mehr "up-to-date" ist oder passt, fertige ich Kabelbäume nach Maß am Motorrad an. Auf Wunsch und sinnvoller Weise inklusive moderner Zündanlage, Umkippsensor, USB-Stecker und was sonst noch im Lastenheft steht.

mehr über die bunte Welt der Motorradelektrik hier ->

Der Beruf des Zweiradmechanikers, Fachrichtung Motorrad:

Dieser Beruf ist kein "Job". Es ist ein Lebensinhalt.

Täglich betritt der/die/das Mechaniker:inn:oder-was (nur hier ein einziges Mal, ich hasse das!) Neuland, lernt mehr über Technik, Menschen und Arbeitsweisen. Und das hört nie auf, wie ich nach über 40 Jahren feststellen darf.
Du musst nicht groß und stark und auch kein Mann sein, um diese Berufung auszuüben. Hauptsächlich brauchst du Hirn, Interesse und Durchhaltevermögen.
Ich habe einer zierlichen, eins-achtundfünfzig-großen Frau dabei zugesehen, wie sie einen Motorschaden behebt und dem Kunden die Ursache erklärt. Ich durfte zwar nur 2 Jahre mit ihr zusammenarbeiten, bin aber heute noch ganz weg im Angesicht ihres Talentes. Und ausgesprochen schnell auf der Rennstrecke war sie auch noch (um das bemerken zu dürfen). Einen Gruß an Monique, Chapeau!
Leider wird diese Branche noch immer als "männlich geprägt" hingestellt, was aus meiner Sicht wirklich nicht sein muss, ja sogar sehr schade ist. Das nur mal so am Rande.

Nun zu deiner Bewerbung:

Also, ganz ehrlich:

Die meisten Absagen ... suchen wir jung und dynamisch ... mit langjähriger Erfahrung (aber natürlich nicht älter als 25) ... haben uns dann schweren Herzens für einen Mitbewerber entschieden.... (weil der ist billiger, jünger und widerspricht nicht) ....blablabla..... zu alt, zu weiblich, nicht deutsch genug und überhaupt ....
Du kennst das alles sicher schon.

Mich haben sie einmal (damals mit 52 fast schon alter, weißer Mann) als "Frau Fitzr" und "mit Rücksicht auf Ihren späteren Kinderwunsch" abgelehnt.
Zwei Zeilen tiefer kam dann ... "Flexiblität die wichtigste Eigenschaft" ... "männlich geprägte Branche" ... uwU! (= und weiterer Unsinn).

1999: Ich hatte bereits seit einem anderthalben Jahr geplant, meinen damals gut laufenden Betrieb mit Blick auf Grubenschließungen und Entlassungen bei den nahen Industrien zum 31.12. zu schließen. Also meldete ich mich frühzeitig beim Arbeitsamt.
So ziemlich das Erste, was ich dort zu hören bekam war: "...in Ihrem Alter (ich war 38) sind Sie nicht mehr vermittelbar..." . Glücklicherweise hatte ich längst eine Zusage, musste aber bis zum 1.3. warten und so nur 2 Monate Arbeitslosengeld beanspruchen.

mein Rat an Dich

Ich kann Dir weder Job noch Ausbildung bieten, denn - obwohl meine Webseite vielleicht mehr daher macht - handelt es sich bloß um einen winzigen Ein-Mann-Betrieb. Und jenes arme, kleine Männchen schafft es kaum, sich selber am Leben zu erhalten!

Einen Tipp kann ich Dir geben - den zum letzten Mal für Lau:

Bilde Dich weiter, suche Dir einen anderen Job oder wenigstens nicht im Saarland. Wenn Du jedoch unbedingt dabei und hier bleiben willst, angle Dir möglichst einen Partner mit intellektuellem Hintergrund und SUUUUPER-Verdienst. Oder erbe viel, geh betteln oder zieh' um ins Kloster, da isses billiger.
Bayern ist noch ganz gut oder Ausland, da kann man manchmal einigermaßen davon leben. Denn in dieser Branche - zumindest hier im Saarland - ist es gerade noch möglich, als Single in einem 16qm-Wohnklo zu hungern. Hast'e Partner oder sogar Kinder, die auf Dich angewiesen sind, überlebst entweder Du oder Dein Ehepartner. Sicher nicht deine Ehe. Und die Kinder enden in der Gosse.

Glaub' mir! Ich mache diesen Job seit über 40 Jahren, habe auch nix anständiges gelernt, außer jenes. Ich bin also darauf angewiesen, kann (und will) nicht anders, und sehe dieser Entwicklung seit langer Zeit zu.
Seit Ende der 1980er Jahre wird es immer schwerer, mit diesem Beruf zu halbwegs überleben. Seit damals warte ich darauf, dass Mechaniker ordentlich bezahlt und anständig behandelt werden.

Heute - als "Branchenfossil" und "alter, weißer Mann" - habe ich keine Chance mehr, aus dieser Sackgasse nochmal raus zu kommen. Bei meinen Rentenansprüchen muss ich sowieso arbeiten, bis ich neben der Hebebühne umfalle. Es verbleibt nur ein leiser Rest an Hoffnung, daß unser Berufszweig kurz vor dem Aussterben nochmal eine Renaissance erlebt. Bald jedoch, gibt es nur noch Elekto-Motorräder welche allein per App zu reparieren sind.
Oder Moppedfaahn wird endgültig verboten.

Also:
Such dir was "Anständiges".


PS: Für diesmal war das noch umsonst, ab nächsten Monat muss ich auch für diesen Rat Geld nehmen.

Ich brauch's halt.

EINSCHRÄNKUNGEN

Verschiedene Aufträge lehne ich nur deswegen ab, weil es dafür ausreichend Spezialisten gibt, welche das besser können oder die dafür besser ausgestattet sind.
Ich kann (und muss) eben auch nicht alles können.

Für Scooter / Roller gibt es hier weder Teile, Wartung, Instandsetzung noch Informationen!

Warum keine Roller?

FALL 1:
Ein chinesischer 4-Takt-Roller (mit deutschem Label) von einem bis dahin guten Kunden findet den Weg zu mir. Dieser hatte ihn für seinen Sohn gebraucht bei Ebay gekauft, ist dafür fast 800 Km gefahren und hat ihn viel zu teuer bezahlt. Der Allgemeinzustand und die 36800 Km auf der Uhr haben mich gleich entsetzt. Ich gab ihm also den Tip, den Kauf rückgängig zu machen. Das wollte er jedoch nicht.

Ausreichend genötigt schaute ich mir das Ding also genauer an:
Reifen, Bremsen, Luftfilter, Lenkkopflager etc. und eine Menge mehr waren völlig am Ende und die Heimbasteleinen machten das nicht besser. Mein Kostenvoranschlag für große Inspektion mit nur den unbedingt nötigen Reparaturen belief sich auf 685.- €. Und das war ein absoluter Freundschaftspreis! Der Kunde erteilte mit schmerzverzerrtem Gesicht den Auftrag, das Teil fahrbereit zu machen und konnte ihn 'ne gute Woche später abholen.

Weitere 3 Monate später stand das Ding vor der Werkstatt als ich morgens ankam und das Telefon klingelte schon beim Öffnen der Tür: "... du hast sie wohl nicht mehr alle! Was hast du mit dem Roller gemacht?! Nach ein paar mal in die Schule fahren war er schon kaputt... " etc.

Ein erster Check ergab: 41274 Km, Motor fest, kein Öl drin.
So rief ich den Kunden zurück und erklärte ihm die Sachlage:
Rund 4500 Km sind nicht ein paar mal in die Schule und zurück, regelmäßig nach dem Öl schauen sollte er schon, hatte ich extra schriftlich drauf hingewiesen. Und dass diese Möhre so lange gehalten hat, ist sowieso ein absolutes Wunder.
Scheinbar hat er mir zu keiner Zeit geglaubt, ließ den Schrott einfach bei mir stehen und ist auch mit seinem Motorrad nie wieder gekommen.

FALL 2:
Ein Kunde aus dem Nachbarort ruft an: "...stehe hier in Dingsbums und komme nicht weiter. Der Roller ist einfach ausgegangen. Kannst du mich einsammeln?"
Ok. Hänger ans Auto und die 23 Km zum Standort, den Kunden nach Haus gebracht, und den Roller in die Werkstatt.
Nach kurzer Fehlersuche stellte sich heraus, dass ein Kurbelwellenstumpf gebrochen war, der Lichtmaschinenrotor sich daher nicht mehr bewegt und so auch keine Zündung funktionieren konnte. Ich gab dem Kunden Bescheid, dass sich eine Reparatur nicht lohnen würde und ich ihm den Roller nach Haus brächte. Angekommen sagte ich ihm, dass er mir einen Fuffi für Transporte und Fehlersuche geben solle, denn insgesamt hatte ich 80 Km für ihn verfahren. So hätte ich wenigsten die Spritkosten und das Feierabendbier bezahlt. Aber er meinte, der Roller wäre ja immernoch kaputt, ich hätte wohl NIX gemacht, er würde daher auch GARNIX bezahlen.

Das alles ist nun einige Jahre her und ich ärgere mich noch heute, dass ich diese Aufträge nicht rundweg abgelehnt hatte.

Nee Leute, sowas passiert mir nicht noch einmal. NIE WIEDER ROLLER !

Bring deinen Roller zu dem, der Roller repariert.
Ich repariere Motorräder.